Ellington kommt ins Theater
Aus der Vorschau:
In dieser kleinen verrückten Geschichte geht es um die Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Zweibeinern: einer Dame und einer Ente. Die Dame ist Klavierlehrerin und rettet die Ente vor dem Kochtopf. Sie kauft und adoptiert das Federvieh, weil es sie auf den ersten Blick an Duke Ellington, den berühmten Jazzmusiker erinnert.
Doch damit sind die Probleme nicht gelöst. Im Grunde fangen sie erst an, denn es kommt, wie es in solchen Geschichten immer kommen muss. Es entwickelt sich eine unmögliche Liebesgeschichte. Und das kann nicht gut gehen. Die Klavierschüler beschweren sich über die Ente auf dem Klavier, im Bett können sie auch nicht gemeinsam schlafen und auf Dauer kann keine Ente in einer noch so feinen kleinen Wohnung glücklich sein.
Es ist wahr geworden, Ellington hat Bühnenkarriere gemacht! Am Sonntag, den 28. Juni, wurde das Theaterstück in Krefeld im Kresch-Theater gegeben. Das Publikum saß im Innenhof der Theaterfabrik, auf der offenen Bühne spielte Frau Treuherz ganz allein die Geschichte, erzählend, singend, tanzend. Britta Weyers hat das ganz wunderbar gemacht. Auf den Fotos ist sie in Kostüm und Bühnenbild zu sehen, mit einem farbenfrohen Ellington, dem sie Leben einzuhauchen vermochte wie auch allen anderen Figuren. Die Bühnenfassung von Jakob Nain setzt den Text wunderbar szenisch um, auch die in der Tiefe verborgenen Gedanken. Vielen Dank an Helmut Wenderoth für die tolle Regie. Vielen Dank an das ganze Team für das schöne Theatererlebnis.
Komm mit ins Land der Fantasie
Neues Vorlesebuch der Zeit mit Beiträgen von Marlies Bardeli und Paul Maar, Kirsten Boie, Elisabeth Zöller, Cornelia Funke, Alice Pantermüller, Ursel Scheffler, Andreas Steinhöfel, Sabine Ludwig, Miriam Mann, Mareike Brombacher, Frauke Nahrgang, Janosch, Christine Nöstlinger, Cornelia Franz, Katja Richert, Katja Ludwig, Josef Guggenmos, Otfried Preußler, Martin Baltscheit, Anne Ameling, Marliese Arold, Susanne Weber, Katja Reider, Renate Welsh, Antonia Michaelis, Usch Luhn, Lisa-Marie Dickreiter, James Krüss, Erich Kästner, Barbara Rose, Maren von Klitzing, Benjamin Tienti, Andrea Schütze, Annika Lindgren, Dorothée Boehlke
Ellington
Als Frau Treuherz, die Klavierlehrerin, vor dem Laden des Geflügelhändlers den weißen Enterich erblickt, muss sie nicht überlegen: dieser Vogel heißt Ellington. Und weil er sie so anschaut und sie seinen Namen kennt, kauft sie Ellington und trägt ihn heim.
Sie kommen gut miteinander aus, die Klavierlehrerin blüht auf und ihre Schüler finden den Erpel bemerkenswert. Doch der sehnt sich bald nach frischem Wind in den Federn, und so legt sie ihn an die Leine und macht mit ihm Ausflüge zum Teich, wo er mit den anderen Enten schwimmt. Weil es immer schwieriger wird, Ellington abends aus dem Wasser zu ziehen, stellt Frau Treuherz die Ausflüge ein. Er ist ein Häufchen Unglück, sie ist ratlos. Doch dann geschieht etwas im Leben der Klavierlehrerin, das sie und Ellington auf einen Schlag befreit.
Es geht darum los zu lassen. Es geht um Freiheit und Glück. Man kann einander gut tun oder eben auch nicht. Man kann Freiheit schenken oder gefangen nehmen. […] Da wird diese meterlange, knallrote Hundeleine auf einmal zum Symbol für Freiheit in Grenzen, für Abhängigkeit, für Zuneigung und Gefangenschaft.
Die Verbindung, die so zarte Zeichen stiften, ist geistig-seelisch, kaum körperlich, hat aber, da Geist und Seele bei musischen Menschen wie Frau Treuherz und intelligenten Tieren wie Ellington in hohem Maße versinnlicht sind, auch ihre fass-, mess- und spürbare Seite: „Abends wollte Ellington in Frau Treuherz’ Bett schlafen.“
– „Deinen Daunen möcht ich immer nahe sein“ von Dietmar Dath, F.A.Z.
Die Geschichte darüber, dass man aus Liebe oder Bewunderung niemandem die Freiheit rauben darf, ist ein Klassiker. Dass es diesmal um eine treuherzige Klavierlehrerin und einen Erpel geht, lässt Erwachsene zwar schmunzeln, aber die Botschaft, von Marlies Bardeli poetisch vermittelt, kommt trotzdem an. Der von mir bewunderten belgischen Illustratorin Ingrid Godon gelingt es mit wenigen gut gesetzten Strichen und sanften Farben, Gefühle, Stimmungen und Charaktere der Menschen und Tiere hinreißend und komisch zu Papier zu bringen. Selten hat jemand eine Ente so überzeugend zum Leben erweckt und tanzen lassen wie Ingrid Godon den Ellington. Ein herausragend schönes Bilderbuch, an dem Kinder ab vier Jahren ihren Spaß haben werden. Selbst jüngere werden dem Treiben des musikalischen Enterichs vergnügt folgen.
– „Das Kinderbuch der Woche: ‚Ellington‘“ von Gabriela Wenke, wamiki
Als lachten alle Sterne
Buch mit Noten und einer CD
Stimmungsvolle Lieder, eingebettet in umfangreiche Textauszüge aus dem „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry.
Sowohl Liedtexte als auch Melodien sind von Marlies Bardeli.
Eine fantastische Reise – Mit Ravel und Debussy in Spanien
Eine freie Don-Quichote-Adaption, im Auftrag des SWR zu sinfonischen Dichtungen von Ravel und Debussy geschrieben und von dem Schauspieler Wanja Mues vorgelesen. Die Aufnahme ist der Mitschnitt eines Konzertes für Kinder in Freiburg um Breisgau.
Timur und die Erfindungen aus lauter Liebe
Herr Kubin hat den Besen erfunden. Und die Wäscheleine. Und auch den Regenschirm. Das wissen nur wenige, aber es ist wahr. Auch die schöne Agatha weiß das leider nicht, und das ist ein Jammer: Schließlich hat Herr Kubin das alles nur aus lauter Liebe zu ihr erfunden. Aber weil Herr Kubin nicht nur sehr verliebt, sondern auch sehr menschenscheu ist, traut er sich nicht, die schöne Agatha anzusprechen. Diese Geschichte erzählt Timurs Mutter und Timur hört neugierig zu, bis es ihm zu bunt wird. Er beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und dem schüchternen Erfinder zur Seite zu stehen!
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 in der Sparte Kinderbuch!
»Jetzt muss ich wohl zurück«, sagte Timur.
»Ich hab Mama versprochen nicht so spät zu kommen.«
»Wie machst du das denn?«, fragte Herr Kubin.
»Wie reist du aus meiner Zeit in die deine?”
»Ganz einfach«, antwortete Timur.
»Ich mach’s mit meinen Gedanken.«
Herr Kubin ist ein Erfinder aus Liebe: Wäscheleine und Regenschirm, Erdbeermedizin und Fliegesitz, das alles und noch vieles mehr hat er sich damals im Mittelalter für die schöne Agatha ausgedacht, der er seine Liebe jedoch niemals eingestehen würde. Er ist einfach zu schüchtern. Das will Timur, dem seine Eltern heute die Geschichten von Herrn Kubin erzählen, irgendwann nicht mehr hinnehmen: Einer muss die Liebesgeschichte ja schließlich vorantreiben! Ein wunderschönes, verschmitztes und zwischen den Zeiten hin- und herschwingendes Buch – ein moderner Minnesang für Kinder ab 8 und auch zum Vorlesen.
– Süddeutsche Zeitung
Philines Zirkusreise
Eine nachdenkliche Geschichte über ein Clownkind, seine Eltern und den Zirkus Bartolli, der in Schwierigkeiten steckt.
Auswahlliste Heinreich-Wolgast-Preis
Die Befreiung des Herrn Kartuschke
Buch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
Herr Kartuschke liebt Vögel. Er liebt sie so sehr, dass er sie überall in seiner Wohnung in Käfigen hält. Vom simplen Spatz über eine geheimnisvolle Eule bis hin zum bunten Ara leben zahlreiche Vögel in sämtlichen Zimmern seiner Wohnung. Doch sie sind dort nicht glücklich – und obwohl Herr Kartuschke alles tut, um sie aufzumuntern und ihnen sogar etwas vortanzt, singen sie nicht mehr wie früher. Der Tierarzt sieht nur eine Möglichkeit: Herr Kartuschke muss die Vögel freilassen.
Erst nach langem Zögern sieht dieser ein, dass seine Vögel nur auf diese Weise wieder singen werden. Und einen nach dem anderen bringt er sie dahin, wo er glaubt, dass sie am besten überleben können. Mit dem Ara fliegt er sogar bis an den Amazonas!
Doch je leerer die Wohnung wird, desto schwerer wird das Herz des Herrn Kartuschke. Als der letzte Vogel verschwunden ist, verfällt er nun selbst in eine tiefe Schwermut. Es dauert lange, bis er mit Hilfe von Freunden herausfindet, wie auch er sich befreien kann.
Mit phantastischen Illustrationen auf braunem Papier, die immer wieder die Tristesse des Alltags durchschimmern lassen, ist “Die Befreiung des Herrn Kartuschke” ein modernes Märchen, das sich nicht nur an Kinder richtet. Denn ein bisschen Kartuschke steckt in jedem von uns.